Jemen. Inmitten des neu entflammten Kriegs in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Die Terrormiliz Al-Huthi hat die Gegend fest in ihren Händen. Verschleppungen, Inhaftierungen und Folter jemenitischer Familienangehörigen sind an der Tagesordnung. Der Film folgt einer Untergrund-Organisation von Müttern und Ehefrauen, die sich seit 2016 gegen die Huthis stellen. Die Frauen der Entführten bringen ihren Protest auf die Straße und sich damit oft selbst in Lebensgefahr: Sie organisieren Sitzstreiks, sind beteiligt an Verhandlungen zum Gefangenenaustausch mit den Rebellen und sprechen vor internationalen Organisationen. Frauen übernehmen Verantwortung, werden zur treibenden Kraft in einer kriegsmüden Gesellschaft; sie werden zum starken Geschlecht, ohne dabei ihre Traditionen zu vergessen. Während sich die Situation im Jemen immer mehr zuspitzt und der Krieg nicht enden möchte, brachte die Al-Houthi Herrschaft mit ihren Terrormethoden den Frauen unvorhergesehene Möglichkeiten, auf ihrem Weg aus dem Patriarchat.
„Mütter der Entführten“ nimmt uns mit in ihren Alltag in Sanaa und zeigt in einer Momentaufnahme sowohl die Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung als auch die Zeiten des Umbruchs der arabischen Frau im Jemen.
DIE MÜTTER
DER ENTFÜHRTEN
DER ENTFÜHRTEN
Ein Dokumentarfilm über die Emanzipationsbewegung jemenitischer Frauen unter der Terrorherrschaft der Al-Huthi-Rebellen.
Information & Kultur
DIE STORY
Format:
Länge:
Land:
Veröffentlichung:
Die Personen und Ereignisse in dieser Dokumentation sind real. Namen und Stimmen der beteiligten Frauen aus Sanaa sind zu ihrem Schutz teilweise nachträglich geändert
VISUAL CONCEPT
„Mütter der Entführten“ besteht aus zwei verschiedenen Bilderwelten, die geografisch motiviert sind. Mit zwei, ins Land geschmuggelten Kameras, einer Go-Pro und einer Nikon, hielten die Frauen im Jemen ihren Alltag und die politischen Aktionen selber fest. Verwackelt, nah und authentisch. Die Interviews fanden über Skype statt.
Dazu im Kontrast stehen die Aufnahmen im Exil, geografisch weit weg vom Krieg: Ruhig, begleitend mit gesetzten Interviews.
Nachrichtenmaterial deutscher und internationaler TV-Sender ergänzt den Film um eine erklärende, einordnende Ebene.
Als verbindendes Element aller genannter Ebenen dient der persönliche Kommentar der Filmemacherin, die darin sowohl ihren eigenen Bezug zum Thema zum Ausdruck bringt als auch die zeitliche Abfolge der Produktion nachskizziert.
TEAM
Buch & Regie
Kamera
Schnitt
Ton
Sound Design
Sound Mix
Musik
Farbkorrektur
Dramaturgische Beratung
Sprecherin Safa (arabisch)
Sprecher und Sprecherinnen (deutsch)
Voice Recording
Übersetzer
Production Manager
Commissioning Editor
Productionsbuchhalterin:
Produktionsassistenz
Produktionsleitung
Produzenten
Redaktion
Special thanks to:
Regisseurin
Sabrina Proske
VITA
Sabrina wurde 1986 in München geboren. Sie ist freie Autorin und Filmemacherin für Dokumentarfilm. Sie studierte an der Filmakademie Ludwigsburg Filmproduktion, arbeitete zwischen 2014 und 2018 in verschiedenen Münchner Produktionsfirmen, Werbefilmhäusern und Agenturen. 2018 machte sich Sabrina als freie Autorin und Filmemacherin für dokumentarische Formate selbständig. Ihr letzter Dokumentarfilm DIL LEYLA als Producerin war für den Grimmepreis nominiert und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2017 war Sabrina Teilnehmerin des Go East Labs für Nachwuchsfilmer, 2018 Stipendiatin der Robert-Bosch-Stiftung für Projekte aus dem arabischen Raum.
„Jemen: Mütter der Entführten“ ist ihr Regiedebüt.
STATEMENT DER REGISSEURIN
Ich habe vor vier Jahren ein Video gesehen, was mich geschockt hat: ein voll besetzter Schulbus mit Grundschülern wird zum Ziel für einen Bombenangriff. Für viele dieser Kinder ging die Fahrt zur Schule tödlich aus, die Meisten kamen schwer verletzt ins Krankenhaus. Wo genau passierte das? Und für welchen Krieg wurden diese Kinder da gerade benutzt? Es war einer von vielen Luftangriffen, die seit 2015, auf die Bevölkerung im Nordjemen immer wieder niederprasseln. Bis dato hatte ich keine Ahnung, wo der Jemen überhaupt liegt, geschweige denn um welchen Konflikt es dort auf der arabischen Halbinsel genau ging. Also fing ich an zu recherchieren. Und zwischen den Nachrichten über Bomben und Krieg, stieß ich auf Rebellen und politische Entführungen. Ein Klick weiter fand ich das Bild von einer Gruppe an Frauen. Aufgereiht mit großen Schildern, auf denen sie in arabischen Schriftzeichen ihre Botschaft formuliert hatten „Lasst unsere Männer frei!“. Ich war fortan gefesselt von ihnen und als sie mir tatsächlich über Facebook sofort auf meine Anfrage antworteten, war unser Projekt geboren.
Ich durfte in den vergangenen 24 Monaten Frauen kennenlernen, die mich weit über meinen Film hinaus, beeindruckt haben und mir viele neue Perspektiven im Leben eröffnet haben. Ich bin unglaublich dankbar dafür, dass ich damals meiner Neugierde gefolgt bin und diesen Film machen durfte. Ich hoffe, dass ich mit meinem Beitrag dem deutschen Zuschauer ein klein wenig den Konflikt im Jemen und die mutigen Frauen aus Sanaa näherbringen kann.
Finanziert durch
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